Dunkelgrüne Auflage,
nummeriert von 1 bis 1400,
$160 $
Die Märchen von Perrault
Französische Ausgabe
Großformat (25 x 35 cm)

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titre manuscrit des Contes de Perrault

Die Märchen, eine handgeschriebene Sammlung von Charles Perrault

Das über drei Jahrhunderte alte Manuskript von Charles Perrault wird hier zum ersten Mal veröffentlicht. Die von einem einflussreichen und renommierten Literaten seiner Zeit signierte Sammlung Märchen von Mutter Gans ist zweifelsohne die berühmteste ihrer Art. Das 1695 geschriebene Manuskript ist ein wahrer Schatz, der den Lauf der Zeit überlebt hat, ohne jemals bis zur hiesigen Ausgabe reproduziert worden zu sein. Es besteht aus fünf berühmten Märchen: „Blaubart“, „Dornröschen“, „Der Meisterkater oder der gestiefelte Kater“, „Rotkäppchen“ und „Frau Holle“. Jede Erzählung wird mit einem „Moralspruch“ abgeschlossen.

Das Märchen war im 17. Jahrhundert eine sehr modische Gattung, auch am Hof von König Ludwig XIV. Das Manuskript ist auch Élisabeth-Charlotte d'Orléans gewidmet, einer seiner jungen Nichten, Tochter des Monsieurs und der Prinzessin der Pfalz, die Charles Perrault kannte. Eine ihre gewidmete Seite trägt eine Zeichnung mit der Aufschrift „Ich bin schön und wurde geboren, um gekrönt zu werden“.

1697 veröffentlichte der Verleger Claude Barbin einen Band mit dem Titel Histoires ou Contes du temps passé (zu dt.: Geschichten oder Erzählungen aus alter Zeit): Er enthält die fünf vorangegangenen Prosaerzählungen aus Märchen von Mutter Gans, angereichert mit „Cendrillon ou la Petite Pantoufle de verre“ (zu dt.: „Aschenputtel oder der kleine gläserne Schuh“, „Riquet à la houppe“ (dt.: „Riquet mit dem Schopf“) und „Le Petit Poucet“ (dt.: „Der kleine Däumling“).

Der Schuber enthält die ersten fünf handgeschriebenen Märchen von 1695, mit einem Bildertitel, der eine Amme zeigt, die Kindern an der Feuerstätte Geschichten erzählt, und Illustrationen aus der damaligen Zeit, wie als auch ein Faksimile der Erstausgabe von 1697.

Geschichten im Laufe der Jahrhunderte

Dieses Manuskript ist eines der ältesten und wertvollsten Dokumente, die der SP-Verlag anbietet. Es wird in der Morgan Library & Museum in New York aufbewahrt und wurde 1953 in die Manuskriptsammlung der berühmten Einrichtung aufgenommen.

Im 17. und 18. Jahrhundert waren Märchen in Mode. Neben Charles Perrault machte sich Madame Jeanne-Marie Leprince de Beaumont 1715 mit der Sammlung Le Magasin des Enfants (zu dt.: Lehrreiches Magazin für Kinder zu richtiger Bildung ihres Verstandes und Herzens für die deutsche Jugend) einen Namen, Sammlung in der das Publikum das legendäre Märchen „Die Schöne und das Biest“ und „Der Verzauberte Prinz“ entdeckte. Jean de la Fontaine, obwohl immer noch für seine Fabeln bekannt, war dem Genre nicht weniger zugetan, während Madame d'Aulnoy sich mit „Le Nain jaune“ (dt.: „Der Gelbe Zwerg“), „L'Oiseau bleu“ (dt.: „Der Blaue Vogel“) und einer Aschenputtel-Variante namens „Finette Cendron“ (dt.: „Finette Aschenbrödel“) bekannt wurde.

Der französische Ausdruck „conte de fée“, d.h. „Märchen“, soll von Madame d'Aulnoy stammen. Das Märchen oder die märchenhafte Erzählung entstammt in erster Linie einer mündlichen Tradition, die sich in vielen Kulturen der Welt und in Europa bereits im Mittelalter - und sogar noch früher - findet. Die Geschichten waren in Umlauf, wurden umgewandelt und den verschiedenen Zielgruppen und Provinzen angepasst. Erst im 17. Jahrhundert wurden diese Geschichten gesammelt, zusammengestellt und von Autoren wie Charles Perrault wieder aufgegriffen.

Die Sammlung erschien ursprünglich unter dem Namen seines dritten Sohnes, Pierre Darmancour, oder d'Armancour.

Le coffret du manuscrit des Contes Perrault

Charles Perrault

Wenn der Name Charles Perrault sofort an Aschenputtel und Blaubart denken lässt, hinterlässt der Erzähler ein viel breiteres literarisches und intellektuelles Vermächtnis, das ihn zweifellos auf eine Stufe mit anderen Schriftstellern seiner Zeit stellt, die weniger mit einem bestimmten Werk in Zusammenhang gestellt werden - Racine, Boileau, La Fontaine... Als ausgebildeter Jurist wurde Perrault 1663 von Jean-Baptiste Colbert zum Sekretär der „Petite Académie“ (dt.: “die Kleine Akademie“) ernannt, der für die Kunst- und Literaturpolitik zuständig war - er war auch Generalkontrolleur der Bauwerke des Königs. Er trug zur Gründung mehrerer Akademien bei: Wissenschaften, Malerei, Inschriftenkunde und Belletristik. 1671 wurde er Mitglied der Französischen Akademie; 1694 schrieb er das Vorwort zum Wörterbuch der Akademie. Er war der Autor zahlreicher Werke und spielte eine führende Rolle in der „Querelle des Anciens et des Modernes“ (dt.: „Streit der Alten und der Neuen“).

Text der Widmung des Manuskripts - An Élisabeth-Charlotte d'Orléans

(Widmung in Altfranzösisch verfasst, hier ins moderne Deutsche überstezt)

Man wird es nicht seltsam finden, dass das Kind Freude daran hatte, die Geschichten dieser Sammlung zusammenzustellen, aber man wird sich wundern, dass es wagte, sie Ihnen zu präsentieren: Wie auch immer, Mademoiselle, welch ein Missverhältnis zwischen der kindlichen Einfachheit dieser Geschichten und der überraschenden Masse an Erleuchtung auch bestehen mag, die Natur und Bildung in Ihnen gesammelt haben, ich bin vielleicht nicht so tadelnswert, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag, wenn wir bedenken, dass diese Erzählungen fast immer eine sehr vernünftige Moral enthalten, und dass sie mehr oder weniger offenbart wird, je nach dem Grad der Durchdringung derer, die ihnen zuhören, und schließlich, dass nichts so sehr die Größe eines Geistes kennzeichnet, als sich gleichzeitig zu den größten Dingen erheben und zu den kleinsten herablassen zu können. Es ist immer noch wahr, dass diese Geschichten ein Bild von dem geben, was in den kleinsten Familien Einzelner geschieht, wo die lobenswerte Ungeduld, Kinder zu unterrichten, sie dazu bringt, sich Geschichten ohne Vernunft auszudenken, um eben diesen Kindern, die noch keine haben, entgegenzukommen, aber wem ist es angemessener, zu wissen, wie die Völker leben, als den Personen, die der Himmel dazu bestimmt, sie zu führen? Der Wunsch nach diesem Wissen hat die Helden und Heldinnen Ihrer Zunft in die Berge und Hütten getrieben, um mit eigenen Augen zu sehen, was sie für die perfekte Unterweisung der größten Monarchen für notwendig hielten.

Wie dem auch sei, Mademoiselle.

Hätte ich besser wählen können, um das Unglaubliche der Fabel glaubhaft zu machen? Wenn jemals eine Fee in der Vergangenheit ein junges Geschöpf mit erleseneren Gaben und Begabungen ausgestattet hat, als die Natur Sie gemacht hat. Mit meinem tiefsten Respekt.

Mademoiselle

Ihrer Königlichen Hoheit

Le livre du manuscrit des Contes Perrault

Das Manuskript von Charles Perrault besteht aus fünf Märchen („Blaubart", „Dornröschen", „Der gestiefelte Kater", „Rotkäppchen", „Frau Holle"). Zwei Jahre später wurde das Werk um drei neue Märchen („Aschenputtel", „Riquet mit dem Schopf" und „Der kleine Däumling") bereichert. Dann ändert sich der Gesamttitel und heißt nun: Geschichten oder Erzählungen aus alter Zeit.

Der Schuber enthält zwei Bände:

La tranche du livre du manuscrit des Contes Perrault

Märchen von Mutter Gans
(Manuskript)

Volume 1 - le manuscrit

Manuskript (1695)
Dornröschen
Rotkäppchen
Blaubart
Frau Holle
Der gestiefelte Kater

Geschichten oder
Erzählungen aus alter Zeit

Volume 2 - le tapuscrit

Gedrucktes Manuskript (1697)
Aschenputtel
Riquet mit dem Schopf
Der kleine Däumling

Vorwort von Amélie Nothomb (auf Französisch)

Seit der Gründung des SP-Verlags spielt Amélie Nothomb, deren Manuskript ihres ersten Romans Hygiène de l'assassin (Die Reinheit des Mörders) wir veröffentlicht haben, die Rolle der guten Fee. Sie selbst hat eine Leidenschaft für Märchen und das Fantastische. In der Vergangenheit hat sie moderne Fassungen von Blaubart (Albin Michel, 2014) oder Riquet mit dem Schopf (2016) geschrieben. Ihre Romane stützen sich regelmäßig das Fantastische und dessen menschlichen Metaphern.

Amélie Nothomb
extrait de la préface d'Amélie Nothomb

Kundenbewertung

A Moutardier

Magnifique ouvrage. Merci a astronogeek de m'avoir fait découvrir vos éditions.